Das Westfälische Energieinstitut stellte sich und seine Forschung zur Energiewende im IAT-Kolloquium vor: Prof. Dr. Markus Jan Löffler und Prof. Dr. Michael Brodmann mit den IAT-Forscherinnen Dr. Anna Butzin und Elke Dahlbeck (jeweils v.r.). Foto: IAT/Franz Flögel
(CB) Forderungen nach mehr Klima- und Umweltschutz bestimmen zurzeit den öffentlichen Diskurs, gleichzeitig steigt der Energiebedarf der Menschheit. Wie sehen die Energiequellen der Zukunft aus? Mit dieser entscheidenden Frage befasste sich Mitte Juni die erste Veranstaltung der IAT-Kolloquiums-Reihe 2019 am Institut „Arbeit und Technik“ (IAT).
Der Direktor des Westfälischen Energieinstituts, Prof. Dr. Michael Brodmann, zugleich Vizepräsident für Forschung und Entwicklung der Westfälischen Hochschule, sowie Prof. Dr. Markus Jan Löffler stellten in ihrem Vortrag das Institut und aktuelle Überlegungen zum Thema Energiewende vor. Schwerpunkte des Westfälischen Energieinstituts sind die Kernbereiche regenerative Energien, Energieumwandlung und -verteilung, Energienutzung, Energiewirtschaft und Energiepolitik.
Am Westfälischen Energieinstitut wurde unter anderem der Energiewendeplaner entwickelt, ein Simulationswerkzeug, mit dem Kenngrößen für die Energiewende vorgegeben und spezifische Planungserfordernisse in der Raumordnung errechnet werden können. Brodmann berichtete außerdem über sein Forschungsgebiet innerhalb des Westfälischen Energieinstituts: die Hochdruck-Elektrolyse in der Wasserstofftechnik. Er und seine Kollegen sehen darin großes Potenzial, zukünftig regenerative Energie lokal zu speichern. Dies könnte ein weiterer Schritt vorwärts für die Energiewende sein.
Prof. Dr. Markus Jan Löffler analysierte in seinem Beitrag die gesetzten Ziele zur Verminderung des Kohlendioxid-Ausstoßes, die es bis 2050 zu erreichen gilt. Er betonte, dass die Gestaltung der Energiewende eine globale Aufgabe sei. Deutschland werde Energieimportland bleiben und regenerative Energien aus dem Ausland beziehen müssen. Dies erfordere nicht nur die immense Anpassung der hiesigen, sondern ebenfalls der weltweiten Infrastruktur, notwendig seien auch neue Speichertechnologien, ohne die die Energiewende nicht vollziehbar sei.
Das Westfälische Energieinstitut ist gut vernetzt. Es ist zum Beispiel Partner im „ruhrvalley“, einem transdisziplinären und branchenübergreifenden Kompetenzverbund aus Hochschulen und Unternehmen für neues Wissen und Technologien im Bereich der vernetzten, metropolitanen Mobilitäts- und Energiesysteme der Zukunft. Ebenfalls ist es Mitglied in der renommierten „European Energy Research Association“, die sich zum Ziel gesetzt hat, durch die Forschung ihrer Mitglieder zu einer Zukunft beizutragen, in der weniger kohlenstoffhaltige und damit klimabedeutsame Gase in die Atmosphäre entlassen werden. In solchen Netzwerken und in Kooperation mit lokalen Akteuren erprobt das Westfälische Energieinstitut Projekte auch im regionalen Umfeld mit den umliegenden Städten wie beispielsweise Herne.
Das IAT-Kolloquium wird mit fünf weiteren Veranstaltungen jeweils mit Impulsvortrag und Diskussion zu aktuellen Themen fortgesetzt. Bereits Anfang Juli widmete es sich den Themen „Big Data und KI im Gesundheitswesen“. Es folgen „Versteckte Innovationen“, „Disruptive Momente“, Arbeit und Transformation, Digitalisierung und Kompetenzentwicklung. Das Programm der Kolloquien findet sich unter https://www.iat.eu/termine/iat-kolloquium.html. Gäste sind willkommen. Um Anmeldung wird gebeten bei Anna Butzin: butzin(at)iat.eu.