Der Weg nach New York

22 Studierende verschiedener Fachbereiche der Westfälischen Hochschule bereiten sich in mehreren Treffen auf die nächste UN-Simulation im März 2023 vor. Die Vorbereitung ist aufwendig und dauert mehrere Monate. Foto: WH/Rolando Martín Ortega Padilla

Es ist offiziell: Bei der kommenden National Model United Nations (NMUN) wird das Team der Westfälischen Hochschule (WH) – bestehend aus Studierenden verschiedener Fachbereiche – die Länder Brasilien und Indien vertreten.

Die WH-Delegation für 2023 setzt sich aus 22 Studierenden der Studiengänge Wirtschaft, Journalismus und PR, Molekulare Biologie sowie Wirtschaftsrecht zusammen. In Zusammenarbeit mit der Universität St. Gallen in der Schweiz und der Kobe City University of Foreign Studies (Japan) wird sich die WH-Delegation in den nächsten Monaten intensiv sowohl mit Themen in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft beider Länder als auch der Innen- und Außenpolitik sowie weiteren identitätsstiftenden Werten auseinandersetzen. Teil der Vorbereitung wird auch der Besuch der Botschaften beider Länder in Berlin sein, um eine Vorstellung zu entwickeln, wie reale diplomatische Arbeit aussieht.

„Die Studierenden der WH werden zum ersten Mal die diplomatische Vertretung von zwei der größten Länder der Welt übernehmen. Ziel dafür ist die Befähigung zu entwickeln, sich über komplexe, politische Probleme zu informieren und diese anschließend während der UN-Konferenz zu diskutieren. Nicht nur Indien und Brasilien als zwei sich schnell zu ‘Global Playern’ entwickelnde Nationen werden sie kennenlernen, sondern auch die Zusammenarbeit mit Studierenden unterschiedlicher Lernkulturen“, sagt Prof. Dr. Andreas Müglich, der die Projektleitung zusammen mit Prof. Dr. Andreas Rühmkorf – beide vom Recklinghäuser Fachbereich Wirtschaftsrecht der Westfälischen Hochschule – durchführt.

Darüber hinaus spielt auch die Vertiefung von Rhetorik, Verhandlungstaktik, Diplomatie, Fachwissen und die Auseinandersetzung mit anderen Überzeugungen und Bedürfnissen sowie die Erweiterung der Fremdsprachenkenntnisse eine entscheidende Rolle.

WH in New York
Bei der letzten NMUN-Teilnahme wurde die Delegation der Westfälischen Hochschule zum ersten Mal mit einer Ehrung als “Outstanding Delegation” ausgezeichnet. Die WH vertrat im April 2022 die Republik Pakistan. 

Die Delegation der Westfälischen Hochschule (damals noch Fachhochschule Gelsenkirchen) nahm erstmalig im Jahr 2003 als Irlands diplomatische Vertretung an der Konferenz in New York teil. Seitdem wurden viele UN-Mitgliedsstaaten vertreten, wie zum Beispiel Argentinien, Südkorea, Südafrika, Irland, Mexiko, Pakistan, Kuba, Afghanistan, Polen, Serbien, Israel, Palästina, die Arabischen Emirate, Usbekistan, Somalia und die Türkei. (Rolando Martín Ortega Padilla)

Über die NMUN

Die NMUN ist die Simulation der Versammlung der Vereinten Nationen. Studierende aus der ganzen Welt schlüpfen dafür in die Rolle von Diplomatinnen und Diplomaten der UN-Mitgliedsstaaten und versuchen die Interessen des eigenen Landes durchzusetzen. Fast 5.000 Studierende aus über 130 Ländern nehmen jährlich daran teil. Das NMUN findet jedes Jahr am Sitz der UN in New York statt. Das ist gleichzeitig der Originalschauplatz der UN-Konferenz. Während der Konferenz im März 2023 werden 88 der 193 UN-Mitgliedsstaaten von Studierenden aus aller Welt vertreten. Die Studierenden versuchen die Perspektive des von ihnen repräsentierten Landes zu diskutieren und erarbeiten zum Beispiel diplomatische Resolutionen.