Die langfristig angelegte Kooperation umfasst eine Vielzahl von Anknüpfungspunkten für eine engere Zusammenarbeit zwischen Gesamt- und Hochschule. Neben greifbaren Anwendungsbezügen für das theoretisch erworbene Schulwissen erhalten die Schülerinnen und Schüler konkrete Einblicke, wie das System Hochschule funktioniert. Die Fach-Lehrkräfte der Gesamtschule wiederum können die Hochschule als außerschulischen Lernort nutzen. Durch den gegenseitigen Austausch sollen auch neue Impulse für eine praxisnahe Unterrichtsgestaltung gesetzt werden. Zudem bietet die Kooperation eine gute Grundlage zur gemeinsamen Umsetzung des Landesvorhabens KAoA („Kein Abschluss ohne Anschluss.“) zur Studienorientierung. Hierbei geht es darum, jungen Menschen nach der Schule möglichst zeitnah eine Anschlussperspektive für Berufsausbildung oder Studium zu eröffnen.
Andreas Lisson, Schulleiter der Gesamtschule Erle, blickt positiv auf die zukünftige Zusammenarbeit: „Die Hochschule begegnet den Schülerinnen und Schülern im Verlauf ihrer Schulzeit als Modell der Hochschulwelt in verschiedenen Jahrgangsstufen und in unterschiedlichen Fächern. Miteinander lernen die Partner voneinander.“ So sieht es auch Prof. Dr. Bernd Kriegesmann, Präsident der Westfälischen Hochschule, und ergänzt: „Die Hochschule bietet die räumlichen und technischen Ressourcen für anwendungsorientierte, schulische Projekte im MINT-Bereich – auch über den klassischen Lehrplan hinaus. Wir freuen uns auf den Austausch und darauf, den Schülerinnen und Schülern diese Möglichkeiten zu eröffnen.“
Zu den ersten gemeinsamen Aktivitäten zählt unter anderem die Einrichtung einer Technik-AG, bei der die Schülerinnen und Schüler an Frage- und Aufgabenstellungen der Hochschule arbeiten können. Dabei lernen sie beispielsweise zu entwickeln, zu programmieren und zu testen sowie den Umgang mit CAD-Programmen und 3-D-Druckern. Aber auch in den klassischen Schulalltag soll die WH integriert werden, zum Beispiel durch Materialbeiträge für den Technik-Unterricht, Vorträge oder Praxiseinblicke im Rahmen von Laborbesuchen. Auch bei Wettbewerben wie „Jugend forscht“ sollen die Jugendlichen auf das Know-how der Hochschule zurückgreifen können. Zudem bekommen die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, bei Tagespraktika innerhalb und außerhalb der Schulzeit den MakerSpace am Campus Gelsenkirchen zu nutzen. Hier bietet die Westfälische Hochschule auf 300 m2 jede Menge Möglichkeiten, um kreativ technische Projekte umzusetzen.
(Yvonne Gather)