Studierendenprojekt zu AR / VR in Schaufenstern

Beispiel eines virtuellen Schaufensters

Virtuelle Schaufenster sollen für die Belebung leerstehender Ladenlokale sorgen. Foto: WH/Karin Küffmann

Studierende des Studiengangs „Wirtschaft“ haben sich im Wintersemester 2022/23 in einem Projekt mit der alternativen Nutzung leerstehender Ladenlokale in Einkaufsmeilen auseinandergesetzt. Mithilfe von Augmented (AR) und Virtual Reality (VR)-Anwendungen soll den Schaufenstern neues Leben eingehaucht und so die Vernetzung benachbarter Gastronomen, Künstler und Dienstleister sowie des Einzelhandels gefördert werden. Ausgangspunkt für das Projekt ist eine ehemals belebte Einkaufsmeile in Gelsenkirchen-Ückendorf, die heute einige Leerständen hat.

Das Projekt fand in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen „MXR Storytelling“ statt, das seinen Sitz in Ückendorf hat und seit 2017 das „Places _ VR Festival“ ausrichtet. Mit dem Festival soll der Austausch zum Thema VR und AR gefördert und immersive Technologien der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. 

Zu Beginn des Projekts standen viele Fragen im Raum, die es für die Studierenden zu beantworten galt: Können AR und VR eingesetzt werden, um Leerstände und Schaufenster zum Point of Information oder Point of Sales zu machen? Können AR und VR zur immersiven Erweiterung eines Showrooms eingesetzt werden und was braucht man dafür? Können Unternehmen ihre Produkte, Werbung oder Informationen in XR-Frames immersiv – anschaulich und lebendig – 24/7 präsentieren? Kann einer Innenstadt oder einem Quartier mit dieser Technologie erweitertes virtuelles Leben eingehaucht werden? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, analysierten die Studentinnen und Studenten zunächst bereits bestehende AR/VR-Angebote im Handel. Die Bandbreite virtueller Anwendungen reicht dabei inzwischen von interaktiven Werbeplakaten über die Platzierung neuer Möbel in den eigenen vier Wänden, einer interaktiven Brillenanprobe bis hin zur virtuellen Anprobe beim Online-Shopping. Es fanden sich viele Prototypen mit Spaß- und Eventcharakter. Damit bietet der Einzelhandel den potenziellen Käuferinnen und Käufern einen praktischen und emotionalen Mehrwert und somit ein intensiveres Einkaufserlebnis. Ziel war es also, die stationären Ladenzeilen der Bochumer Straße bestmöglich virtuell zu erweitern, um für die Menschen vor Ort ein neues Erlebnis und damit einen Mehrwert zu schaffen. Die technologischen Anforderungen sollten dabei möglichst niedrigschwellig sein, um eine breite Nutzung zu ermöglichen. 

So entstanden erste Demos für Anwendungen, die größtenteils mit dem Mobiltelefon abrufbar sind. Die Bereitstellung der Inhalte erfolgt dabei mittels sogenannter XR-Frames. Diese sind mit virtuellen Inhalten verlinkt, die über die Kamera des Mobiltelefons dargestellt werden können. So soll es möglich werden, dass lokale Künstlerinnen und Künstler zum Beispiel Ausstellungsobjekte virtuell präsentieren, Gastronomen auf Veranstaltungen hinweisen oder Unternehmen ihr Angebot vorstellen. Im Rahmen des nächsten „Places“-Festivals vom 4. bis 6. Mai 2023 sollen die Ideen der Studierenden weiterentwickelt werden. 

(Yvonne Gather)