Ein Alumnus aus Auckland: Gastprofessor von der Auckland University of Technology zu Besuch an der Westfälischen Hochschule

Stattete seiner „Alma Mater“ einen Forschungsbesuch ab: Prof. Stefan Marks wanderte nach seinem Masterabschluss an der WH (ehemals Fachhochschule Gelsenkirchen) nach Neuseeland aus und forscht heute an der Auckland University of Technology. © Stefan Marks
Im Rahmen eines sogenannten „Research and Study Leave“ kehrte Professor Stefan Marks für zwei Monate als Gastforscher zu seinen akademischen Wurzeln an den Campus Gelsenkirchen der Westfälischen Hochschule zurück. Vor 18 Jahren zog es den heute 51-Jährigen nach dem Masterabschluss nach Neuseeland, wo er auf dem Gebiet Computer Graphics promovierte und inzwischen als Professor an der Auckland University of Technology (AUT) lehrt.
1994 nahm Stefan Marks sein Diplomstudium „Technische Mikroinformatik“ an der (damals noch) Fachhochschule Gelsenkirchen auf und sammelte bereits während der Praktikumsphase erste berufliche Erfahrungen in der Industrie, woraus schließlich auch seine Diplomarbeit hervorging. Nach ein paar Berufsjahren in der Wirtschaft im Bereich Software- und Hardwareprodukte kehrte er für den Masterstudiengang „Computer Science“ zurück an die Fachhochschule. Schon während des Aufbaustudiums reizte und beschäftigte ihn der Gedanke, sich in Neuseeland niederzulassen. Mit dem internationalen Masterabschluss in der Tasche bewarb er sich als Doktorand an der University of Auckland. 2007 nahm er seine Forschungstätigkeit auf und promovierte vier Jahre später. 2010 wechselte er an die Auckland University of Technology und war zunächst für die Programmierkurse, später in der Lehre im Bereich Grafik, VR und Elektronik tätig. „Mein Hauptforschungsgebiet sind kollaborative und immersive virtuelle 3D-Umgebungen und ihre Verwendung zur Umwandlung von Daten in Geschichten und Erfahrungen. Zu den wichtigsten Projekten gehören zum Beispiel eine geräteübergreifende kollaborative 3D-Visualisierung von Erdbebendaten, eine Bildungsanwendung für die 3D-Anatomie der menschlichen Nasenhöhle und die Visualisierung von 3D-Strukturen künstlicher neuronaler Spiking-Netzwerke und ihrer Aktivität.“
Während seines zweimonatigen Aufenthaltes in Gelsenkirchen war Professor Marks in der Fachgruppe Informatik tätig. Im Rahmen des Projekts „Augmented-Reality-Innenstadt-Zonen: Innovationstreiber für die nachhaltige City – ARIZON“, das die Potenziale von Augmented und Mixed Reality für die Belebung von Innenstädten in NRW erforscht, führte er eine Literaturdurchsicht von etwa 800 wissenschaftlichen Publikationen durch. Zudem hielt er Ende Januar vor ca. 30 Teilnehmenden einen Vortrag zum Thema „Was ist denn noch Real? Extended Reality (XR) in Forschung, Industrie und Lehre“. „Vor Studierenden zu stehen, ihnen etwas zu näherbringen und dann dabei zuzusehen, wie der Groschen fällt und Zusammenhänge plötzlich Sinn ergeben, das ist es, was mich begeistert und motiviert“, so der gebürtige Marler, der erst jüngst an der AUT zum Associate Professor berufen wurde.
„Neben der persönlichen Ebene aufgrund des jahrelang bestehenden Kontakts, war es auch fachlich eine große Bereicherung Stefan Marks an unserem Fachbereich zu begrüßen und mit ihm arbeiten zu dürfen“, fügt Prof. Dr. Gregor Lux vom Fachbereich Informatik und Kommunikation hinzu. „Derartige internationale Kooperationen ermöglichen unseren Studierenden, aber auch Forschenden einen wertvollen Blick über den Tellerrand und interessante Impulse für die eigene wissenschaftliche Arbeit.“