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NRW-Talentscouting wird zu einem der größten Programme für mehr Chancengerechtigkeit in Deutschland

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NRW-Talentscouting wird zu einem der größten Programme für mehr Chancengerechtigkeit in Deutschland

Feierliche Ausweitung des NRW-Talentscoutings: Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (Mitte), nimmt sechs neue Partnerhochschulen ins Programm auf: Die Universität Bonn, die Universität Münster und die Fachhochschule Münster, die Fachhochschule Niederrhein, die Universität Siegen und die Fachhochschule Hamm Lippstadt. © NRW-Zentrum für Talentförderung

Das von der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen Bocholt Recklinghausen entwickelte NRW-Talentscouting ist von der nordrhein-westfälischen Landesregierung erneut massiv ausgebaut worden. Landesweit werden zukünftig kontinuierlich etwa 30.000 Schüler*innen an bis zu 600 Schulen in NRW von rund 100 Talentscouts begleitet und auf ihrem individuellen Bildungsweg unterstützt.

Das NRW-Talentscouting orientiert sich an schulischen und außerschulischen Leistungen im individuellen Lebenskontext junger Menschen. Die Talentscouts begleiten Schüler*innen kontinuierlich von der Oberstufe bei ihrem Übergang in die Berufsausbildung oder ein (duales) Studium bis hinein in den Beruf. Mut machen, über ihre Träume sprechen, Visionen für die berufliche Zukunft entwickeln, Wege in die Berufsausbildung oder ein (duales) Studium aufzeigen, hilfreiche Netzwerke schaffen und gemeinsam Barrieren überwinden – das Talentscouting ist ein aufsuchender, individueller und langfristiger Ansatz, der Expertisen zur chancengerechten Förderung von Talenten bündelt. 

Aufgrund des großen Erfolges wird das Programm nun von der nordrhein-westfälischen Landesregierung weiter ausgebaut. Zusätzlich zu den bisherigen 17 Partnerhochschulen werden zukünftig weitere sechs Hochschulen am NRW-Talentscouting teilnehmen: die Universität Bonn, die Hochschule Hamm-Lippstadt, die FH Münster und die Westfälische Wilhelms-Universität-Münster, die Hochschule Niederrhein sowie die Universität Siegen. Zukünftig werden so etwa 100 im NRW-Zentrum für Talentförderung in Gelsenkirchen ausgebildete NRW-Talentscouts an bis zu 600 Kooperationsschulen in ganz NRW kontinuierlich etwa 30.000 Talente auf ihrem individuellen Bildungsweg begleiten. Metropolregionen, Großstädte, aber auch eher ländlich geprägte Regionen sind damit gleichermaßen im Talentscouting vertreten. 

Auch an bereits kooperierenden Partnerhochschulen werden durch den Ausbau weitere Stellen in der Talentförderung geschaffen, um der enormen Nachfrage seitens der Schüler*innen im Land zu begegnen. Davon profitiert auch das NRW-Zentrum für Talentförderung der Westfälischen Hochschule mit Sitz in Gelsenkirchen Ückendorf.  

„Durch den Ausbau unserer Kapazitäten werden wir hier in Gelsenkirchen dauerhaft Qualifizierungsangebote für Lehrkräfte, Schulsozialarbeitende und für Nachwuchskräfte weiter ausbauen und erhebliche Impulse für die Weiterentwicklung von Talentförderung auch für jüngere Jahrgänge setzen können“, so Marcus Kottmann, Leiter des NRW-Zentrums für Talentförderung der Westfälischen Hochschule. „Dank der neu geschaffenen Stellen werden wir zudem in der Emscher-Lippe Region viele neue Schulen in das Talentscouting aufnehmen können. Die Nachfrage ist hier groß.“, so Kottmann.

Dass das Talentscouting wirkt, belegt eine Langzeitevaluation des Wissenschaftszentrums Berlin (WZB) für Sozialforschung eindrucksvoll: Das Talentscouting baut Chancenungleichheiten im Bildungsverlauf in ganz erheblichem Umfang ab und bricht dabei geschlechtertypische Klischees bei der Berufs- und Studienwahl auf. So wird die Chancenschere beim Zugang zu Hochschulen von Nicht-Akademikerkindern im Vergleich zu Akademikerkindern um 70 Prozent geschlossen. Schüler*innen aus akademischen Elternhäusern nehmen häufiger eine Berufsausbildung auf und leistungsstarke Schüler*innen aus Nicht-Akademikerfamilien entscheiden sich häufiger für ein Studium. Außerdem werden doppelt so häufig Studiengänge gewählt, die geschlechteruntypisch sind: Junge Frauen entscheiden sich häufiger für den Bereich MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) und junge Männer streben häufiger soziale Berufe und das Lehramt an.

Für Prof. Dr. Bernd Kriegesmann, Präsident der Westfälischen Hochschule, ist das Talentscouting „eine völlig neue Form für Hochschulen, vor der Hochschulzeit mit jungen Menschen zusammenzuarbeiten und sie zu echter Bildungsteilhabe zu ermutigen. Zehntausende Jugendliche aus ganz NRW profitieren von dieser Form der Talentförderung und was hier funktioniert, kann auch anderswo erfolgreich sein. Daher kann das NRW-Talentscouting eine Blaupause für mehr Chancengerechtigkeit und die flächendeckende Hebung von Talentreserven auch außerhalb Nordrhein-Westfalens sein“.

Über das NRW-Zentrum für Talentförderung:

Das NRW-Zentrum für Talentförderung der Westfälischen Hochschule hat sich in den letzten Jahren zu dem zentralen Kristallisationspunkt der Talentförderung im Ruhrgebiet und in ganz Nordrhein-Westfalen entwickelt und organisiert und begleitet innovative Formate zur Förderung junger Talente aller Coleur. Dazu gehören, neben dem landesweiten Talentscouting, das Schülerstipendienprogramm NRWTalente, das Programm „Stipendienkultur NRW“ zur Stärkung einer Stipendienkultur an Schulen in Nordrhein-Westfalen und die „TalentKollegs Ruhr“, die es Jugendlichen aus dem Ruhrgebiet ermöglichen, an ihren Grundlagenkompetenzen (Deutsch, Mathe, Englisch, Informatik und Physik) zu arbeiten und die sich zu zentralen Orten für die Gestaltung von Bildungsbiografien entwickelt haben. Außerdem bietet das NRW-Zentrum für Talentförderung Weiterbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten zum Thema Talentförderung für Lehrkräfte und Schulsozialarbeitende aller Schulformen und all diejenigen an, die professionell mit Kindern- und Jugendlichen zusammenarbeiten. Mehr Informationen finden sich auf der Website der NRW-Talentförderung.

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