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Tutor:innen gesucht! Was Studierende für ein Tutoring begeistert

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Tutorinnen und Tutoren sind ein wichtiges Bindeglied zwischen Lehrenden und Studierenden. Stefanie Frieß, Farina Rensinghoff und Gamze Yaldiz haben eine Analyse zu Faktoren durchgeführt, die die Bereitschaft WH-Studierender beeinflussen, sich in diesem Feld zu engagieren. Dafür wurden Studentinnen und Studenten befragt, die im Bereich Tutoring oder DigiFlex-Mentoring aktiv sind. Das Ergebnis sind Handlungsempfehlungen für die Fachbereiche zur Sicherung bzw. Verbesserung der Tutor:innengewinnung. Die ausführlichen Ergebnisse gibt es unter dem Link am Ende des Interviews.

Was genau war der Anlass dieser Befragung?

Stefanie Frieß: Tutorien sind elementarer Bestandteil studierendenorientierter Lehre. Stellenweise zeichnet sich jedoch ab, dass es schwierig geworden ist, Studierende als Tutoren bzw. Tutorinnen zu gewinnen. Daher war es Ziel der Untersuchung, festzustellen, inwieweit bestimmte Faktoren für Studierende eine Rolle spielen, wenn es um ihre Bereitschaft zum Tutoring geht. Die Ergebnisse ermöglichen es, Fachbereichen Anregungen und Handlungsempfehlungen zur Gewinnung von Tutoren bzw. Tutorinnen zu geben.

Welche persönlichen und beruflichen Vorteile bietet die Tätigkeit im Tutoring an der Westfälischen Hochschule, und wie können diese Erfahrungen die zukünftige Karriere fördern?

Farina Rensinghoff: Die Tätigkeit als studentischer Tutor bzw. Tutorin an der Westfälischen Hochschule bietet die Möglichkeit, neben der Vertiefung der eigenen Fachkompetenzen auch wichtige Schlüsselkompetenzen wie Kommunikations-, Präsentations-, Konflikt-, Reflexionskompetenz und Teamfähigkeit zu entwickeln. Diese Erfahrungen fördern die berufliche Handlungsfähigkeit, auch in interdisziplinären Teams erfolgreich zu arbeiten und bereiten auf zukünftige Führungsrollen vor.

Wie trägt die Rolle eines Tutors bzw. einer Tutorin zur Verbesserung der eigenen akademischen Fähigkeiten und Kenntnisse bei und wie können die Studierenden diese erlangten Kompetenzen in anderen Bereichen ihres Studiums anwenden?

Farina Rensinghoff: Die Rolle eines Tutors bzw. einer Tutorin stärkt die Reflexions- und Kommunikationskompetenz, wodurch kritisches Denken und selbstgesteuertes Lernen gefördert werden. Die Studierenden lernen, wie das Lernen funktioniert und wie sie dieses bei Tutees unterstützen. Das ist nicht nur für die Arbeit als Tutor bzw. Tutorin wichtig, sondern kann auch von ihnen selbst für das eigene Lernen genutzt werden. Dies gilt nicht nur für die Studienzeit, sondern ist ein essentieller Faktor für lebenslanges Lernen. Die Zusammenarbeit mit Kommilitonen und Kommilitoninnen kann durch gute Kommunikations- und Konfliktkompetenz auch im eigenen Studienverlauf erfolgreicher und produktiver gestaltet werden.

Welche spezifischen Herausforderungen und Chancen bringt die Arbeit als studentischer Tutor bzw. studentische Tutorin mit sich und wie können die Studierenden durch diese Erfahrungen ihre Team- und Kommunikationsfähigkeiten weiterentwickeln?

Farina Rensinghoff: Die Arbeit als Tutor bzw. Tutorin bringt Herausforderungen, wie den Umgang mit heterogenen Leistungsniveaus und individuellen Unterstützungsbedürfnissen mit sich. Diese Erfahrungen fördern die Team- und Kommunikationsfähigkeiten durch aktive Interaktion und konstruktive Konfliktlösung.

Gamze Yaldiz: Eine große Herausforderung in freiwilligen Angeboten besteht darin, die Teilnahme und Motivation der Studierenden aufrechtzuerhalten. Es kann schwierig sein, die Aufmerksamkeit der Studierenden zu gewinnen und sicherzustellen, dass sie kontinuierlich engagiert bleiben. Diese Herausforderung bietet jedoch die Möglichkeit, Kommunikationsstrategien weiterzuentwickeln sowie Geduld und Problemlösungsfähigkeiten zu stärken.

Für welche Inhalte/Kompetenzen werden die Tutorien am stärksten nachgefragt?

Farina Rensinghoff: Tutorien werden am stärksten in der Studieneingangsphase nachgefragt. Die Inhalte sind, neben Schlüsselkompetenzen zur Herstellung der Studierfähigkeit, vor allem Mathematikgrundlagen. Im Bereich der Schlüsselkompetenzen werden primär Lernkompetenzen, Motivationskompetenz und Reflexionskompetenz nachgefragt. Bei den Fachtutorien sind Fächer wie Mathematik, Chemie und Mechanik besonders häufig vertreten.

Gamze Yaldiz: Über Wissensinhalte hinaus ist ein häufig geäußerter Wunsch im DigiFlex-Mentoringprogramm die Unterstützung bei der sozialen Integration an der Hochschule. Viele haben Schwierigkeiten, neue Freunde zu finden und sich ins Campusleben zu integrieren. Die Studierenden erhoffen sich, durch die Teilnahme soziale Kontakte knüpfen zu können.

Den ausführlichen Artikel mit den Befragungsergebnissen gibt es unter: https://www.w-hs.de/fileadmin/Oeffentlich/Zentrale-Einrichtungen-Stabsstelle/ZKLF/DigiFlex/Text_Trikon.pdf

Du hast Interesse an einer Tätigkeit als Tutor:in?

Auf diese Weise kannst du dich engagieren:

  • Einstiegsakademie-Tutor:in
  • Fach-Tutor:in
  • Orientierungs-Tutor:in

https://www.w-hs.de/studium/studienergaenzende-kurs-workshopangebote/tutorenprogramm/

Alle, die die Qualifizierung abgeschlossen haben und eine explizite Tutor:innen-Tätigkeit ausüben*, werden mit einem Stundenlohn von aktuell 14,25 € vergütet und sind in ein hochschulweites Netzwerk** integriert.

*nicht unter eine explizite Tutor:innen-Tätigkeit kann der Einsatz als studentische Hilfskraft für Labor-/Werkstatt-Tätigkeiten fallen. Fragen hierzu beantwortet Farina Rensinghoff.

**alle Tutor:innen, die am Qualifizierungsprogramm teilgenommen haben, werden zweimal im Jahr zu einem gegenseitigen Austausch eingeladen. Ansprechpartnerinnen hierfür sind Farina Rensinghoff und Nadine Schaefer.

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