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Pflegesensible Strukturen: WH nimmt an Landesprogramm Vereinbarkeit von Beruf & Pflege NRW teil

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Pflegesensible Strukturen: WH nimmt an Landesprogramm Vereinbarkeit von Beruf & Pflege NRW teil

Schnelle und möglichst unbürokratische Unterstützung, Aufklärung und Beratung in einer emotional aufwühlenden Situation: Im Rahmen des Landesprogramms Vereinbarkeit von Beruf & Pflege NRW werden teilnehmende Unternehmen, Behörden und Organisationen mit umfassendem Informationsmaterial sowie Beratungs- und Vernetzungsangeboten unterstützt, um sich pflegefreundlich auszurichten. © WH/Lisa Kurpiun

In Nordrhein-Westfalen sind zurzeit 1,2 Millionen Menschen pflegebedürftig. Die meisten von ihnen werden zuhause von Angehörigen versorgt. Schätzungsweise 600.000 Erwerbstätige in NRW pflegen zusätzlich neben ihrem Beruf Verwandte, Partner:innen oder Freunde. Als Teilnehmende eines vom NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales, von den Landesverbänden der Pflegekassen sowie vom Verband der Privaten Krankenversicherung geförderten Landesprogramms, hat die Westfälische Hochschule vor kurzem die Charta zur Vereinbarkeit von Beruf & Pflege unterzeichnet. Damit möchte sie einen weiteren Schritt in Richtung pflegefreundliche Organisationsstrukturen gehen sowie einen aktiven Beitrag zur eigenen Fachkräftesicherung leisten.

Die Westfälische Hochschule setzt damit – als eines von über 420 Unternehmen in NRW – ein weiteres Zeichen, der demografischen Entwicklung der Gesellschaft und vor allem den Bedürfnissen ihrer pflegenden Beschäftigten nachhaltig Rechnung zu tragen. Durch den weiteren Ausbau von pflegesensiblen Strukturen, soll die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege vorangetrieben und durch die Aufrechterhaltung der Erwerbstätigkeit von Mitarbeitenden auch bei Beitrag zur eigenen Fachkräftesicherung geleistet werden.

„In vielen Fällen tritt eine familiäre Pflegesituation von heute auf morgen ein. Betroffene stehen oftmals nicht nur plötzlich vor der Herausforderung Erwerbsarbeit und Pflegeverantwortung zeitlich unter einen Hut bringen zu müssen, sondern sehen sich gleichzeitig auch mit einer überwältigenden Fülle an Informationen und Entscheidungen konfrontiert. Neben einer temporären Freistellung ist es ebenso wichtig sie dabei zu unterstützen, „die persönliche Recherchezeit und Informationssuche zu verringern“, weiß Daniela Linde, Mitarbeiterin des Familienbüros der Westfälischen Hochschule, aus ihren Beratungen. „Uns ist es daher besonders wichtig, den innerbetrieblichen Informationsstand über die gesetzlichen Rahmenbedingungen und über die an unserer Hochschule und an den Hochschulstandorten vorhandenen kommunalen Unterstützungs- und Beratungsleistungen bei allen Beschäftigten zu verbessern.“ Das Landesprogramm Vereinbarkeit von Beruf & Pflege hat dafür eine eigene digitale Materialsammlung – den sogenannten „betrieblichen Pflegekoffer“ – für ihre Teilnehmenden zusammengestellt. Diese bietet nicht nur aktuelle Informationen zum Thema Vereinbarkeit Beruf und Pflege und eine strukturierte Checkliste, sondern auch regionale Kontaktstellen. Die teilnehmenden Unternehmen, Behörden und Organisationen werden außerdem im Rahmen des Landesprogramms über ein Webportal und regelmäßige Netzwerktreffen mit der Beratungs- und Pflegeinfrastruktur vor Ort vernetzt. „Jede Pflege- und Unterstützungssituation ist unterschiedlich und wird sich unter Umständen auch immer wieder verändern, weshalb wir einen für beide Seiten lösungsorientierten Umgang damit etablieren wollen. Die Unterzeichnung der Charta ist ein wichtiger Schritt der Westfälischen Hochschule in diese Richtung,“ ist sich Daniela Linde sicher.

Mehr Informationen zum Thema Pflegevereinbarkeit finden sich auf der Website des Landesprogramms. Als Anlaufstelle können sich Interessierte und Beschäftigte mit Pflegeverantwortung an das Familienbüro der WH wenden.

Über die Partner des Landesprogramms

Das Landesprogramm Vereinbarkeit von Beruf & Pflege NRW wird vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW, den Landesverbänden der Pflegekassen und dem Verband der Privaten Krankenversicherung mit insgesamt 2,4 Millionen Euro gefördert. Über 420 Unternehmen in NRW nehmen daran teil. Im Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA), in Köln, ist das Servicezentrum Pflegevereinbarkeit NRW eingerichtet und mit der Koordinierung der Umsetzung des Landesprogramms, das zunächst über drei Jahre läuft, betraut. Hier finden alle interessierten Seiten einen Ansprechpartner. Das Servicezentrum versteht sich darüber hinaus als Impulsgeber, um die bestehenden regionalen Strukturen auszubauen und miteinander zu vernetzen. Die berufundfamilie Service GmbH unterstützt mit Informationen aus der Praxis der pflegebewussten Personalpolitik. Wissenschaftlich begleitet wird das Programm von der Hochschule für Gesundheit in Bochum.

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