Kooperation für Studierende ausgebaut: Ausbildung zum FROSIO Beschichtungsinspektor
Dino Woelk hat die Zertifizierung zum FROSIO-Beschichtungsinspektor während seines Studiums bereits erfolgreich absolviert. © WH/Yvonne Gather
Die Westfälische Hochschule baut ihre Kooperation mit der „Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt“ (SLV) in Duisburg noch weiter aus: Bereits seit 2021 besteht die Möglichkeit, sich zum/zur „Internationalen Schweißfachingenieur/-in (SFI)“ weiter zu qualifizieren. Darüber hinaus ist es Studierenden nun möglich, die Qualifikation zum „FROSIO Beschichtungsinspektor“ zu erwerben.
Ob Schiff, Maschine oder Brücke – all diese Konstruktionen profitieren hinsichtlich Stabilität und Langlebigkeit davon, dass sie aus metallischen Werkstoffen konstruiert sind. Jedoch geht mit dem Einsatz von Metall auch die Anfälligkeit für Korrosion einher. Der Vorbeugung von Korrosionsschäden durch eine fachgerechte Oberflächenbehandlung kommt daher eine besondere Bedeutung zu, um Nutzungseinschränkungen sowie kostenintensive Instandsetzungsarbeiten von Bauwerken und Erzeugnissen zu vermeiden.
Die von FROSIO ausgebildeten Beschichtungsinspektoren befassen sich mit der Planung, Durchführung und Abnahme von Korrosionsschutzmaßnahmen. Den Lehrgang führt die „Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt“ (SLV) in Duisburg durch, der einzige von FROSIO zugelassene Bildungsträger in Deutschland. Aufbauend zu den Inhalten aus dem Studium werden in dem Lehrgang unter anderem die Themengebiete Werkstoffe, Konstruktionstechnik, Grundlagen der Korrosionskunde sowie Gesundheitsschutz und Umweltschutz behandelt. Die Theorie wird um Praktika ergänzt, in denen der Umgang mit Prüfmitteln und -geräten vermittelt wird. Die Studierenden erhalten eine Vergünstigung bei der Kursgebühr.
Dino Woelk, Master-Absolvent, hat die Qualifizierung als erster Studierender der WH bereits abgeschlossen. „Die Beschichtungstechnologie hat mich im Studium schon interessiert und war auch Gegenstand meiner Bachelor- und Masterarbeit. Es gibt bei den prüfenden Stellen im Bereich der Beschichtungstechnologie eine große Lücke an qualifiziertem Personal. Wenn man sich für das Thema interessiert, macht diese Qualifizierung sehr viel Sinn.“ Für die Weiterbildung entschied sich der zukünftige Doktorand am Fachbereich Maschinenbau für ein Modell aus Onlinemodulen und Präsenzveranstaltungen. „Das Wissen für die theoretische Prüfung habe ich mir mit Onlinemodulen im Selbstlernverfahren über ca. 10 Wochen angeeignet, da muss man mit Disziplin dabeibleiben.“ Darauf folgte ein mehrtägiges Praktikum bei der SLV in Duisburg, aus dem der Gelsenkirchener sehr viele positive Erfahrungen mitgenommen hat. „Jeder Teilnehmende am Praktikum hatte einen anderen Hintergrund – ob Berufseinsteiger oder Berufserfahrene, aus unterschiedlichen Branchen. Ich war der einzige Student, aber das hat mich nicht gestört. Im Austausch mit den Teilnehmenden und Dozenten konnte ich viel anwendungsorientiertes Wissen mitnehmen, das mich wirklich weiterbringt.“ Die Weiterbildung hat Dino Woelk mit einer Theorie- und Praxisprüfung abgeschlossen. „Ich kann andere Studierende nur ermutigen, sich die Qualifizierung zuzutrauen. Das Wissen, das hier vermittelt wurde, bekommt man so komprimiert an keiner anderen Stelle und im Austausch mit Dozenten und Teilnehmenden lernt es sich viel schneller“, so sein Fazit.
Was ist FROSIO?
FROSIO ist der norwegische Fachbeirat für Ausbildung und Zertifizierung von Beschichtungsinspektoren und ist eine 1986 von der Industrie gegründete Mitgliedsorganisation. Das FROSIO-Zertifikat für Beschichtungsinspektoren ist eine weltweit anerkannte Qualifikation, die auch die Anforderungen der IMO, der „International Maritime Organization“ erfüllt. (Quelle: GSI SLV)