New Work im Studium: Kreativ!Labor als Antwort auf moderne Lernbedürfnisse
Das Kreativlabor ist das Ergebnis eines studentischen Projektes mit dem Ziel „New Work“-Konzepte im Hochschulbereich zu etablieren. © WH/Verena Roßa
In einer Zeit, in der die Arbeitswelt stetig im Wandel ist, rückt das Thema „New Work“ auch in den Fokus der akademischen Bildung. Prof. Dr. Markus Thomzik von der Lehreinheit „Umwelt- und Gebäudetechnik“ der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen hat dies erkannt und zusammen mit Studierenden das Kreativ!Labor ins Leben gerufen.
Das Kreativ!Labor ist das Ergebnis eines studentischen „Teamprojektes“, bei dem Erstsemesterstudierende mit der Aufgabe betraut wurden, zwei traditionelle Zellenbüros in ein modernes Lern- und Arbeitsumfeld umzugestalten. Dabei standen nicht nur die technische Ausstattung und Möblierung nach „New Work“-Ansätzen im Fokus, sondern auch die Organisation der gemeinsamen Nutzung des Raumes. Gefragt waren insbesondere Ideen zur Schaffung eines kooperativen Lernumfelds für die Studierenden der Westfälischen Hochschule (WH). Für die Umwandlung der Büros in das Kreativ!Labor stand ein Budget von 50.000 Euro zur Verfügung.
Entstanden ist ein Raum mit flexibler Möblierung und moderner technischer Ausstattung, um verschiedenen Lernsituationen gerecht zu werden. Professor Thomzik, der Initiator des Projekts, hat selbst sein Büro aufgegeben, um den New-Work-Ansatz nicht nur in der Theorie, sondern auch in der gelebten Praxis der Hochschule zu verankern. Der Hintergrund hierfür ist einfach: Die Büros der Professorinnen und Professoren weisen im Allgemeinen eine sehr niedrige Auslastung auf. Gleichzeitig besteht ein hoher Bedarf an Lernräumen. Auf den Gängen und in der Bibliothek steht zwar grundsätzlich eine Vielzahl von Lerninseln zur Verfügung, allerdings fehlen Räumlichkeiten für das ungestörte Arbeiten im Team, die gleichzeitig über die notwenige technische Ausstattung verfügen.
Insgesamt also eine einfache Rechnung für Professor Thomzik: „Die Entscheidung, mein Büro für das Kreativ!Labor aufzugeben, fiel mir nicht schwer. Es war mir wichtig zu zeigen, dass flexible, offene Lern- und Arbeitsumgebungen die Zukunft sind – und als Hochschule sollten wir hier nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis Vorreiter sein! Ganz nebenbei sind solche Maßnahmen auch der größte Hebel zur Steigerung der Flächeneffizienz.“
Das Kreativ!Labor steht ab sofort allen Studierenden und Beschäftigten der Westfälischen Hochschule zur Verfügung. Um die neuen Arbeitsräume effizient nutzen zu können, haben die Studierenden des Fachbereichs ein Buchungssystem eingeführt: Über die digitale Buchungslösung des Startups „Anny2“ kann man sich in dem Raum einbuchen. Hierfür muss man nur ein Konto mit einer WH-Emailadresse anlegen und einen freien Terminslot wählen. Über die App und das innovative Schließsystem von Cleverkey kann dann auch das Kreativ!Labor geöffnet werden. Eine genaue Anleitung ist auch in einem Aushang vor dem Labor zu finden.
„Es hat mir Spaß gemacht, an diesem Projekt mitzuwirken. Es war schön zu sehen, dass wir Ideen im Rahmen unseres Studiums entwickeln konnten, die auch umgesetzt wurden. Ich hoffe, dass das Kreativ!Labor ein Ort des Austauschs und der Zusammenarbeit für viele Studierende wird.“, so Luca Stukenborg, der als Student im ersten Semester das Kreativ!Labor mitentwickelt hat und nun den Raum verwaltet.