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Ein Platz zum Sonne tanken: Masterstudierende bauen eigene Solarbank

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Im Juni wurde die Solarbank von Masterstudierenden der Westfälischen Hochschule auf dem Firmengelände der Hamburger Rieger Gelsenkirchen GmbH & Co. KG installiert. Das praxisnahe Semesterprojekt bot den Studierenden die Gelegenheit, ihre mechanischen und technischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. © WH/Yvonne Gather

Im Juni wurde die Solarbank von Masterstudierenden der Westfälischen Hochschule auf dem Firmengelände der Hamburger Rieger Gelsenkirchen GmbH & Co. KG installiert. Das praxisnahe Semesterprojekt bot den Studierenden die Gelegenheit, ihre mechanischen und technischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. © WH/Yvonne Gather

Im Rahmen eines Semesterprojekts haben Studierende des Fachbereichs Elektrotechnik und angewandte Naturwissenschaften der Westfälischen Hochschule (WH) im Wintersemester 2023/24 eine eigene Solarbank konzipiert und gebaut. Die Bank steht Beschäftigten des Kooperationsunternehmens Hamburger Rieger Gelsenkirchen GmbH & Co. KG ab sofort auf dem Werksgelände als gemütliche, schattenspendende Pausensitzmöglichkeit mit weiteren Funktionen zur Verfügung.

Bereits seit vier Jahren bestand der Kontakt zu dem Gelsenkirchener Papierfabrikanten mit dem Vorhaben, ein gemeinsames Studierendenprojekt im Bereich Photovoltaik-Module zu realisieren. Das Wahlmodul „Solartechnik und regenerative Energien 2“ im Wintersemester 2023/24 bot den Masterstudierenden dann einen zeitlichen und thematischen Rahmen für eine Umsetzung. „Solche praxisnahen Projekte sind bei unseren Studierenden sehr beliebt“, weiß Projektbetreuer Prof. Dr. Andreas Schneider, der auf dem Gebiet „Bauelemente und Schaltungen sowie regenerative Energien“ an der WH lehrt. Umfang des gemeinsamen Studierendenprojekts war die mechanische Konzeption und der Aufbau einer funktionsfähigen Solarbank mit weiteren elektrischen Features, etwa einer Solarlampe und einer Wireless Charging-Funktion für Handys. Die Bank sollte dabei nicht nur den Nutzen und die Funktionsweise der Photovoltaik (PV) optisch darstellen, sondern auch ästhetisch ansprechend gestaltet sein.

In zwei Fünferteams – bestehend aus Masterstudierenden der Studiengänge Energiesystemtechnik und Elektrotechnik des 3. Fachsemesters – widmeten sich die Teilnehmenden zunächst einer Wettbewerbsanalyse. Laut Projektbriefing sollten sich die erarbeiteten Resultate von den bereits am Markt vertretenen Modellen abheben. So integrierten die Studierenden beispielsweise neben einem Regenschutz auch eine LED-Beleuchtung mit Bewegungsmeldern in ihren Entwürfen. Besonders beeindruckt zeigte sich Andreas Schneider davon, dass sich die Studierenden eigenständig in die AutoCAD Software eingearbeitet haben, um ihre Modelle digital zu visualisieren. „Das war überhaupt nicht unsere Vorgabe und dennoch haben beide Teams viele Stunden Arbeit investiert, um sich mit der Software vertraut zu machen.“ Neben dem mechanischen Entwurf, inklusive der dazugehörigen Materialauswahl und Bemaßung, entwickelten die Studierenden auch ein energetisches Konzept mit Batteriespeicher, um die Energieflüsse – vor allem in den sonnenarmen Wintermonaten – zu simulieren. Im Januar stellten beide Teams ihre Modelle bei einer Abschlusspräsentation vor.

Konstruktionszeichnung der Solarbank

Im Rahmen des Semesterprojekts haben sich die Teilnehmenden auch in die AutoCAD Software eingearbeitet und ihre Konzepte digital visualisiert. Hier zu sehen ist die Konzeptzeichnung der Studierenden Natalie Bremer, Annika Neuwinger, Daniel Burow, Carl Conzen und Marc Luckhaus. Diese Solarbank wurde in den vergangenen Wochen gemeinsam mit dem Unternehmen Hamburger Rieger realisiert. © WH

Die Bank von Team 1 – bestehend aus Julia Chochollek, Lamiae Lahmadi, Mouad Benmadane, Tobias Stenert und Mustapha Zdih – bietet Platz für doppelt so viele Personen und enthält darüber hinaus ein integriertes Internetradio. Die zwei Solarmodule erzeugen auch im Winter ausreichend elektrische Energie für den Betrieb der elektrischen Komponenten. © WH

Konstruktionszeichnung einer Solarbank

Zum Abschluss des Projekts entschied sich die Hamburger Rieger, das kleinere Solarbank-Modell fertigen zu lassen. Nachdem die bestellten Komponenten und Materialien im Mai geliefert wurden, begann die Montage der Bank auf dem Werksgelände durch die WH-Studierenden. Im Juni wurde die studentische Solarbank dann im Beisein von Nadira Husanovic, Marcel Laermann und Susanne Frauenstein (Hamburger Rieger), Dr. Uta Willim (Leitung Wirtschaftsförderung, Stadt Gelsenkirchen) und den WH-Projektbetreuern Prof. Andreas Schneider sowie Prof. Dr. Markus Rüter eingeweiht. Außerdem durften sich die am Bau der Bank beteiligten Masterstudierenden über einen Gutschein freuen. Die Bank steht der Belegschaft künftig als Sitz- und Pausenmöglichkeit zur Verfügung.

„Der Aufwand unserer Studierenden hat sich wirklich gelohnt. Bewundernswert fand ich auch, dass das Commitment unserer Studierenden über die eigentliche Semesterleistung weit hinausging und sie auch nach dem offiziellen Projektende dabeigeblieben sind, um die Bank fertigzustellen. Ich freue mich, dass wir unseren Masterstudierenden gemeinsam mit der Hamburger Rieger ein praxisnahes, anspruchsvolles und interdisziplinäres Projekt bieten konnten, in das Teile aus Maschinenbau, Elektrotechnik sowie Energiesysteme eingeflossen sind“, so das Fazit von Andreas Schneider.

Auch die Gelsenkirchener Auftraggeberin zeigte sich von der studentischen Leistung begeistert: „Die praxisorientierte Herangehensweise, das technische Know-how und das Verständnis für regenerative Energien beider Studierendengruppen haben uns sehr beeindruckt. Es war eine herausragende Leistung beider Studierendengruppen, die ihr Praxisprojekt im Bereich Photovoltaik mit Bravour abgeschlossen haben. Mit ihrem Engagement und ihren innovativen Ideen haben sie gezeigt, wie nachhaltige Energielösungen erfolgreich umgesetzt werden können und wie wichtig die Förderung junger Menschen für die Entwicklung umweltfreundlicherer Technologien und Energieversorgung ist“, resümiert Nadira Husanovic von der Hamburger Rieger

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