Technik ist keine Männersache – Girls’ Day an der WH
Am 3. April 2025 öffnete die Westfälische Hochschule ihre Türen in Gelsenkirchen, Bocholt und Recklinghausen für eine ganz besondere Gruppe junger Gäste: Schülerinnen der Klassenstufen fünf bis neun waren eingeladen, im Rahmen des bundesweiten „Girls‘ Day“ die Welt der Technik und Wissenschaft kennenzulernen. Ziel des Tages war es, Mädchen frühzeitig für technische und naturwissenschaftliche Berufsfelder zu begeistern – Bereiche, in denen Frauen nach wie vor deutlich unterrepräsentiert sind.
Begrüßt wurden die Teilnehmerinnen am Campus Gelsenkirchen von Alina Zickmann, der zentralen Gleichstellungsbeauftragten und Organisatorin des „Girls’ Day“ an der WH. In einem kurzen Vortrag erklärte sie, warum es wichtig ist, dass sich mehr Frauen für MINT-Fächer interessieren und dort Fuß fassen. Sie machte deutlich: „Wenn Frauen in technischen und wissenschaftlichen Bereichen fehlen, fehlen auch ihre Perspektiven, ihre Ideen und ihr Innovationspotenzial – das ist ein Verlust für die ganze Gesellschaft.“

Nach diesem Einstieg übernahm das Team des Makerspace „Halle 1“. Unter dem Motto „Ihr dürft machen, worauf ihr Lust habt!“ erkundeten die Mädchen die Werkstatt: Lasercutter, 3D-Drucker, Lötstationen und unterschiedlichste Werkzeuge standen bereit, um ausprobiert zu werden.
Aus zurückhaltendem Umschauen folgte schnell tatkräftiges Basteln und Tüfteln: Einige Schülerinnen entwarfen und bauten Vogelhäuser aus Holz, andere programmierten kleine Bauteile für den 3-D-Druck und gestalteten ihre ganz eigenen Projekte. Dabei setzten sich die Schülerinnen nicht nur mit handwerklichen und technischen Aspekten auseinander, sondern mussten auch grundlegende planerische und mathematische Fragestellungen lösen, etwa beim Errechnen passender Maße und Proportionen – klassische Fähigkeiten, die in technischen Berufen tagtäglich gebraucht werden.
Doch nicht nur der MakerSpace bot interessante Einblicke und die Gelegenheit zum Mitmachen. Auch die Fachbereiche an den drei Standorten hatten vielfältige Projekte und Aktionen für die Schülerinnen vorbereitet.
Die durchweg positive Resonanz der insgesamt 85 Teilnehmerinnen zeigte, wie groß das Interesse und das Potenzial in diesem Alterssegment sind. Einige der Schülerinnen äußerten den Wunsch, auch über den „Girls’ Day“ hinaus in technische Berufe einsteigen zu wollen. Zum Abschluss des gelungenen Tages versammelten sich alle Teilnehmerinnen zu einem gemeinsamen Mittagessen in der Mensa. In entspannter Atmosphäre bot sich hier nochmals Gelegenheit zum Austausch über die Erfahrungen des Tages.
Der „Girls’ Day“ 2025 zeigte einmal mehr, dass Initiativen wie diese weit mehr als ein Orientierungstag sind: Sie leisten einen konkreten Beitrag zur Förderung von Chancengleichheit im Bildungs- und Berufssektor. Gerade in MINT-Bereichen, die als Schlüsselbranchen der Zukunft gelten, ist es notwendig, bestehende Zugangsbarrieren für Mädchen und junge Frauen abzubauen – sei es durch strukturelle Veränderungen oder durch gezielte Maßnahmen wie diesen Aktionstag.





