KMU auf dem Weg zur Nachhaltigkeitsberichterstattung: Herausforderungen und Lösungen
Die Einführung der verpflichtenden Nachhaltigkeitsberichterstattung stellt insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vor große Herausforderungen. Ein Forschungsteam der Westfälischen Hochschule hat sich zum Ziel gesetzt, den Unternehmen dabei mit konkreten Hilfestellungen unter die Arme zu greifen. Beim ersten Austausch im Rahmen des EFRE-Projekts „DiNaOpt4KMU“ zeigte sich: Es gibt noch viel zu tun.
Anfang 2024 veröffentlichte ein Team um die Bocholter Professoren Dr. Urs Pietschmann und Dr. Christian Kruse eine Studie, die den Status Quo des Nachhaltigkeitsreportings in KMU im Westmünsterland analysierte. Der Fokus lag darauf, die größten Handlungsbedarfe herauszuarbeiten und konkrete Empfehlungen abzuleiten. Anfang Juli trafen sich Forschende und Unternehmer zu einem ersten gemeinsamen Workshop am Bocholter Campus.
„In den kommenden drei Jahren möchten wir für kleine und mittlere Unternehmen Vorgehensweisen und IT-gestützte Werkzeuge erarbeiten, mit denen die Nachhaltigkeitsberichte schnell und mit geringem Aufwand erstellt werden können“, berichtet Prof. Kruse. „Wir freuen uns sehr, jetzt mit den Unternehmen konkret ins Gespräch zu gehen.“
Während des Workshops präsentierten Projektpartner wie die IHK Nord Westfalen, die Dibella GmbH, die Duvenbeck Unternehmensgruppe, die Flender International GmbH sowie die Spaleck GmbH & Co. KG Einblicke in ihre aktuelle Unternehmenspraxis. Die Stadtsparkasse Bocholt gab zudem einen aktuellen Überblick über das Thema „Sustainable Finance“. Die vielfältigen Wortbeiträge der etwa 35 Workshopteilnehmenden zeigten, wie aktuell und drängend dieses Thema auf Unternehmensseite ist.
Im zweiten Teil des Workshops waren die Teilnehmenden dazu aufgerufen, aktiv ihre Erwartungen und Anforderungen an eine effiziente, KMU-gerechte Nachhaltigkeitsberichterstattung zu formulieren. Dazu wurden die drei Handlungsfelder Prozesse, Daten und Software sowie Nachhaltigkeitsberichte und -steuerung in Kleingruppen detailliert erörtert und die Ergebnisse protokolliert. „Diese werden wir nun auswerten und strukturieren, um den Unternehmen mittelfristig angemessene Vorgehensweisen und IT-Tools an die Hand zu geben. Es gibt für uns noch viel zu tun, aber wir sind auf dem Weg“, so Prof. Pietschmann.
Aufgrund des erfolgreichen Workshops und der vielen positiven Rückmeldungen ist für Herbst 2024 eine Folgeveranstaltung geplant, bei der das Hochschul-Team die bis dahin erarbeiteten Ergebnisse präsentieren wird. Darüber hinaus wird es weitere Erfahrungsberichte aus der Unternehmenspraxis geben.
Aktuelle Informationen sind auf der Projektwebseite zu finden.